Was ist eine Sondertilgung?
Hans-Dieter Meier: „Also ein Darlehensvertrag besteht normalerweise aus Zins und Tilgung. Zins und Tilgung zusammen ist die monatliche Rate, die man an die Bank bezahlt. Die meisten Verträge haben mittlerweile aber in ihrem Kleingedruckten die Möglichkeit, dass der Kunde bis zu, zum Beispiel 5 %, vom ursprünglichen Darlehensbetrag zusätzlichm jedes Jahr als Sonderztilgung einbringen darf. Das bedeutet, im Endeffekt würde man zum Beispiel zehn Jahre ein Darlehensvertrag abschließen und dürfte jedes Jahr bis zu 5 % von dem ursprünglichen Darlehensvertrag zusätzlich zu der normalen monatlichen Rate in den Vertrag einzahlen. Dann kann man in zehn Jahren über 50 % nebenher über die Sondertilgung generieren. Und warum über 50 %? Weil der Punkt ist: Bei jedem Mal Sondertilgung von 5 % spielt das Annuitätendarlehen. Also der Effekt des Annuitätendarlehns auch immer eine Rolle. Und der Zinseszinseffekt verstärkt dieses Momentum, sodass nach zehn Jahren, nicht zehn mal 5 % zurückbezahlt wurden, sondern wahrscheinlich 55 oder 57 % von der ursprünglichen Darlehensrate.“
Welche Vorteile hat eine Sondertilgung?
Hans-Dieter Meier: „Die Sondertilgung, egal welcher Prozentsatz, ob man 5 % oder 10 % oder noch mehr grundsätzlich vereinbart hat ,im Darlehensvertrag hat einfach den Vorteil, dass man, wenn man sie durchhält und auch nutzt, das man die Darlehenslaufzeit und die Schulden schneller zurückbezahlt.“
Welche Nachteile hat eine Sondertilgung?
Hans-Dieter Meier: „Welche Nachteile hat eine Sondertilgung? Das kommt jetzt darauf an, also Grundsätzlich hat eine Sonderstellung wenig Nachteile, weil man ja sich schneller entschuldet. Aber es könnte den Nachteil haben, dass man sich Liquidität nimmt, dass man in dem Moment sozusagen weniger Geld zur Verfügung hat, was man kurz danach wieder braucht. Also klassisch Auto geht kaputt, Waschmaschine geht kaputt und dann muss man weil man die Sondertilgung vorher gemacht hat, danach vielleicht ein teures Konsumenten Darlehen aufnehmen. Des wäre jetzt zum Beispiel ein Nachteil.
Und die nächste Geschichte wäre, dass wenn man zu schnell zurückbezahlt, zum Beispiel im vermieteten Bereich. Also man hat eine Immobilie, die man vermietet und steuerlich die Zinskosten geltend machen kann. Dann würde man bei einer sehr, sehr schnellen Rückzahlung immer weniger Zinskosten beim Finanzamt geltend machen können. Und dann zahlt man statt Zinskosten, Steuern ans Finanzamt.“
Wie hoch ist die ideale Sondertilgungsrate?
Hans-Dieter Meier: „Also grundsätzlich ist es ja so, dass es eine typische Sondertilgungsrate nicht gibt. Es gibt eine Sondertilgungsoption. Man hat zum Beispiel die Option, dass man 5 % vom ursprünglichen Darlehnsbetrag, den man aufgenommen hat, pro Jahr pro Kalenderjahr zusätzlich sondertilgen kann. Dann wäre eine ideale Sondertilgungsrate theoretisch, die 5 % die man in Jahres Leistung bringen kann, durch zwölf Monate. Und dann weiß man, dass man jeden Monat ungefähr die und die Rate auf die Seite legen müsste, um die Sondertilgungsoption in voller Gänze auszufüllen.“
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